… eine “entweder oder” Entscheidung musste ich nicht treffen, es war ein “sowohl als auch“.
Aber schaut euch das Video auf YouTube an, und ihr könnt die Wahlmöglichkeiten nachvollziehen.

Heute morgen ausgeruht aufgewacht auf dem Parkplatz neben dem Kloster Tatev.
Jeden Morgen wundere ich mich, wie entspannt die Armenier mit Campern umgehen. Gestern einfach frech auf den absperrten Parkplatz gefahren, Tor aufgemacht, zwei iranische Familien mit ihrem PKW sind schon da, der Teppich vor dem Auto nimmt nochmal zwei Parkplätze ein, es wird Tee gekocht, … heute morgen habe ich die Schranke wieder geöffnet und bin losgefahren.

Seit 2010 ist das Kloster durch die Seilbahn Tatev ( oder auch Wings of Tatev genannt ) über die Worotan-Schlucht mit dem Ort Halidsor verbunden. Erstmal geht es mit dem Camper nach unten zum Ort Halidor, der Talstation der Seilbahn. In elf Minuten können Besucher von dort das Kloster erreichen. Die Seilbahn ist mit 5750 Metern die längste, in einer Sektion mit einem durchgehenden Tragseil ausgeführte Pendelbahn der Welt. Übrigens alle Gewinne der Seilbahn fliessen in den Erhaltung des Klosters ein, der Bau der Seilbahn war kein kommerzielles Projekt.

Die Fahrt mit der Seilbahn, den Besuch des Klosters und ein paar Impressionen vom Kampf auf der Strasse habe ich im Video dokumentiert. Nebenbei, nicht alle Szenen von der Strasse sind aus Tatev, einige Updates aus SüdArmenien sind mit eingeflossen.

Weiter zum Kloster Gndevank

Das Kloster konnte ich nicht anfahren. In Getik habe ich eine Ausfahrt zu früh genommen. Ein Wechsel zwischen den parallel laufenden Strassen war nicht möglich.
Aber ich habe Beni & Nadja aus TBB kennengelernt, die mit ihrem roten Crafter unterwegs sind. Die Beiden haben mich auf den nahegelegenen Kurort Dschermuk aufmerksam gemacht. Der Kurort und der nahegelegene Stausee entschädigen für das Kloster.

Nächste Station ist die Brücke Агаракадзорский мост . Der Name ist so kompliziert wie die Anfahrt. Vor 3 Tagen wurde ich durch die Bodenwellen des Feldwegs abgeschreckt, diesmal gab es kein zurück.
Belohnt wurde die Fahrt über die Huckelpiste durch eine malerische Brücke im Garten Eden. Und den Genuss von süssen Maulbeeren.

Entlang der M10 geht es nordwärts. Die Strasse schlängelt sich auf fast 2400 Meter hoch. Der Aufstieg zum Pass wird mit einem Blick über den Sewan See belohnt. Auf dem Photo allerdings der Blick zurück, in Richtung Süden.

In der Nähe einer kleinen Kirche am Sewang See finde meinen Stellplatz.
Etwas zurückgesetzt vom Seeufer überlagert der Duft der Kräuter den unangenehmen Geruch des Sees.

Morgen geht es dann weiter in Richtung Tiblisi – wenn mich die Armenier ausreisen, und die Georgier einreisen lassen.
Bin schon gespannt auf den Grenzübertritt.