… eins nach dem andern.
Am Spandarian Reservoir haben wir in der Nähe des Ufers frei gestanden. Die Nacht war regnerisch, und heute morgen bin ich sehr früh aufgewacht. Ein schlechtes Gefühl ließ mich nicht mehr schlafen – der aufgeweichte Feldweg nach oben zur Hauptstrasse ließ mir keine Ruhe.
Der Camper ist nicht wirklich geländegängig. Doch die Sorgen waren wiedermal unberechtigt.
Unweit vom See besuchten wir den Shaki Wasserfall. Der faszinierende Wasserfall von Schaki befindet sich in der Worotan Schlucht in der Provinz Sjunik. Das Wasser stürzt von einer Höhe von etwa 40 m in die Tiefe. Vor allem aber beeindruckt dieser Wasserfall durch seine Breite. Er bietet ein grandioses Naturschauspiel.
Schaut einfach auf das Video …


Weiter zum prähistorischen Carahunge Monument. Das Carahunge-Denkmal besteht aus dem zentralen Kreis, dem Nordarm, dem Südarm, der Nordostgasse, der Sehne über den Kreis und getrennten Menhiren. Die Stätte ist reich an Steinsetzungen, Grabkisten und stehenden Steinen ( Menhire ). Insgesamt wurden 223 Steine ​​identifiziert. Es gibt auch viele nicht nummerierte Steine ​​und Fragmente. Die Steine ​​sind aus Basalt ( Andesit ), durch die Zeit erodiert und mit Moos und Flechten in vielen Farben bedeckt. Die Höhe der Steine ​​über dem Boden variiert zwischen 0,5 und 3 m und ihr Gewicht reicht bis zu 10 Tonnen. Etwa 80 der Steine ​​weisen ein kreisförmiges Loch auf, obwohl nur 37 dieser Steine ​​mit 47 Löchern noch stehen. Sie waren für russische und armenische Archäoastronomen von Interesse , die angedeutet haben, dass die Menhire für astronomische Beobachtungen verwendet worden sein könnten.
Naja, viel los war nicht, aber zumindest hat Armenien auch sein kleines Stonehenge.
Und spirtueller Trommelerinnen können hier ungestört ihrer Anbetung nach gehen.

Weiter geht es nach Tatev, bekannt für sein Kloster und seine Seilbahn.
Vorab müssen wir aber noch aus der Hochebene durch ein steiles Tal hinauf nach Tatev. Der Verkehr wird langsam wieder bunter. Westliche Standards in der Automobiltechnik werden immer mehr durch orientalische, weithin anerkannte Improvisationen abgelöst. Die Strassen werden schlechter, aber der Herdentrieb nimmt zu. Und wir sehen immer mehr iranische LKWs, im teils abenteuerlichen Zustand.
Und eine Antwort auf, warum hier soviele russiche Militärfahrzeuge kreuzen, finden wir auch. In der Nähe des Flughafen von Sissian ist ein Test Center. Gesehen haben wir es nicht, lediglich das Hinweisschild, die Zufahrt wird gut bewacht durch Militär.
Und warum ausgerechnet ein militärisches Test Center nur 2-3 km entfernt von der Grenze zu Aserbaidschan eingerichtet wurde, muss jeder für sich interpretieren.

In Tatev angekommen stärken wir uns in einem Restaurant. Am Nachbartisch sitzt ein junger Russe, der mit seinem Motorrad unterwegs ist.
Schnell erfahren wir, das er den Job als WebDesigner geschmissen hat, und diesen Sommer ein wenig von der Welt sehen will. Zum Herbst wird er wieder nach Hause zurückkehren.
Vorsichtig nach seiner Meinung zum Ukraine Krieg gefragt, wich er eher aus, meinte es ist eine Auseinandersetzung, die aufgebauscht wird.
Sein eigentliches Faible sind Motorräder, da wusste er viel zu erzählen.

Für morgen steht dann das eigentliche Highlight an, die Fahrt mit der Seilbahn und die Besichtigung des Klosters.
Für mich wird es dann der südlichste Punkt der Reise durch Armenien sein. 50 km vor der iranischen Grenze geht es dann wieder zurück, erst durch Georgien, später in die Türkei. Es gibt noch einiges zu entdecken.