Streichtage … es gibt Tage, die man lieber streichen möchte.
Tage, an denen die Zielorte nicht das halten, was versprochen oder erhofft wurde.
Und Tage mit endlosen Kilometern, man nicht vorankommt und die Durchschnittsgeschwindigkeit gegen Null sinkt.

Übernachtet habe ich auf dem kleinen Campingplatz Kromidovo. Es hat gut getan, in sauberen Sanitärbereich ausgiebig und warm zu duschen, die Wäsche zu waschen. Der Platz wird von einem Engländer und seiner Partnerin betrieben. Den Beiden ist es gelungen eine kleine Oase der Ruhe zu schaffen.
Stellplatznachbarn war ein junges Paar mit einjährigen Kind, die mit ihrem UAZ Buchanka nach Georgien unterwegs waren. Wir Männer haben ein wenig über Camper gefachsimpelt. Kurz zusammengefasst der Buchanka ist ein hochgelängegängiges Fahrzeug, bestimmt aber oft die Route des Fahrers … in Пловдив (Plowdiw) ist die nächste UAZ Werkstatt.
Mein Camper fährt (noch), aber die Ziele und Routen waren nicht unbedingt ein Highlight.
Als erstes ging es nach Melnik. Es ist die kleineste Stadt Bulgariens, und liegt wunderschön eingebettet in dem Tal umgeben von Sandsteinbergen. Hier sollen früher bis zu 20000 Menschen gewohnt haben, verblieben sind nur mehr ein paar Hundert. Man schlendert entlang eines ausgetrochneten Flusses an Restaurants und Touristenläden entlang hinauf zur verfallenen Burg. Von dort oben hat man eine guten Ausblick über die kleine Stadt. Mehr gibt es aber nicht zu sehen. Die 3 Klöster wurden nicht besichtigt, da ich mir nicht viel versprochen habe.
Weiter zur Trigradsko Zhdrelo (Trigrad-Schlucht). An seiner engsten Stelle sind die Höhlen Haramiyska und Dyavolkso Garlo, und ein 60 m hoher Wasserfall zu besichtigen. Die Fahrt durch das Pirin Gebirge zieht sich in die Länge. Interessant sind die kleinen Steinbrüche am Rand des Weges. Weiter in das Tal, welches von einem Unwettter verwüstet wurde. Strassen wurden unterspült, oder fehlten ganz. Bis zum Wasserfall habe ich es geschafft. Doch nach dem Unwetter spuckt der Wasserfall nurmehr braunes Wasser. Die Höhlen waren nicht mehr zugänglich.
Eine kleine Enttäuschung, der Weg führt auf den schlechten Strassen zurück und hinauf durch ein Skigebiet. Zahlreiche Plakatwände bieten Hotels des Skigebiets zum Kauf an. Einige Bauwerke wurde noch nicht einmal fertig gestellt. Das hier oben nix mehr los ist, zeigt auch das Bild von grasenden Wildpferden.
Es ist eine endlose Fahrt. Heute saß ich Stunden am Lenkrad und bin nicht vorangekommen.
Müde erreiche ich den Parkplatz des Kloster Batschkowo. Das Kloster ist bereits geschlossen.
Die Abendroutine wird eingeleitet, Kochen, Planung für den nächsten Tag und am Blog schreiben …