Die Nacht oben über dem Trojan Pass war sehr ruhig. In den Bergen kann es mal durch Wind ungemütlich werden, dann wenn der Camper seitswärts von Windstössen “angegriffen” wird. Heute morgen wurde ich vom Morgenkaffee abgehalten, durch einen einsamen Wanderer, der photografiert werden wollte. Amüsant zu beobachten, wie stolz er sich vor der Camera präsentiert hat.

Kopriwschtiza ist eine kleine Stadt und liegt im zentralen Teil des Sredna-Gora-Gebirges. Aus dem Norden von Anton kommend, fährt man hinab in ein bewaldetes Tal, es schleicht sich das Gefühl ein, man fährt in eine verlassene Gegegend. In der Stadt am Parkplatz angekommen, traf ich ein nettes Paar aus Deutschland. Informationen zu Reiserouten wurden ausgetauscht. Ein nettes Gespräch. Danke für den Tipp mit der Museumskarte an die Beiden. Die kleine Stadt oder besser das Museumdorf wurde in den 50er Jahren mit 300 Gebäuden unter Denkmalschutz gestellt. Das Dorf ist bekannt für die Häuser aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt, als die Kaufleute aus Kopriwschtiza durch Tierzucht und Handel zu relativen Wohlstand innerhalb des Osmanischen Reiches gelangten. Mit der Museumskarte können 6 der wichtigsten Gebäude auch in den Innenhöfen und Wohnräumen besichtigt werden.

Die letzte Nacht war ein wenig kurz und ich hatte das Bedürfnis einen Mittagsschlaf zu machen. Noch war ich in dem schattigen Tal und auf der Anfahrt war mir bereits der Bahnhof aufgefallen, also abbiegen und mal schaun wie so ein Bahnhof in Bulgarien aussieht. Ich war überrascht, es war zwar nichts los, aber 2 Angestellte haben den Bahnhof sauber gehalten, einen Bahnverkehr konnte ich nicht registrieren, somit der beste Ort im Schatten der Bäume des Bahnhofsvorplatz einen Mittagsschlaf einzulegen.

Ausgeruht ging es durch das Tal der Rosen in Richtung Sofia. Wer sich frägt, warum ich keine Bilder von Rosen poste, die Hochblüte der Rosen beginnt im Mai bzw. Juni, und jetzt Ende Juni sind die Blüten bereits verarbeitet. 

Im Südwesten von Sofia findet sich die Kirche von Bojana, ein Gotteshaus das für die mit Fresken verzierten Innenräume aus dem späten 10. Jahrhundert weltbekannt ist. Mir schießt wieder der Gedanken durch den Kopf, warum diese Kirche nun in das UNESCO Weltkulturerebe aufgenommen wurde und das Kloster Trojan, das mich so beeindruckt hat, eben nicht.

Weiter nach Stob, südlich von Sofia. Sofia selbst habe ich ausgelassen, ein Blick in die Liste der Sehenswürdigkeiten von Wikipedia hat mich nicht überzeugt. Wenn auch ich von der Sauberkeit und dem freundlichen Erscheinungsbild auf der Fahrt rundum Sofia überrascht war.
In Stob erwarten mich die Felsenpyramiden, eine Felsformation im westlichen Teil des Rilagebirges. Diese scharfen Sandsteinfelsen faszinieren Wanderer und Geologen schon seit Langem. Einer örtlichen Legende aus dem nahe gelegenen Dorf Stob nach handelt es sich dabei um die versteinerten Gäste einer unglückseligen Hochzeit. Eine schöne Geschichte, die den Aufstieg vom Parkplatz ein wenig erleichtert. Nebenbei noch ein Tipp für die beste Tageszeit des Besuch von Photobegeisterten. Definitiv ist es die Nachmittagssonne, die die Felspyramiden erstrahlen lässt, kommt ihr aber zu spät, wirft die tiefstehende Sonne bereits Schatten auf die Felsen.