Am nächsten Morgen nochmals ein Spaziergang durch Jelenia Góra. Bei bestem Wetter bereitet es großen Spaß die Stadt zu erkunden. Der wunderschöne Marktplatz und die Fassaden der barocken Häuser sind bestens erhalten. In der Nähe findet sich die Kreuzerhöhungskirche mit einem faszinierenden Glockenspiel. Ich habs mir zweimal angehört.
Für heute stehen noch die Friedenskirchen in Jawor (Jauer) und Świdnica (Schweidnitz) auf dem Programm.
Ursprünglich wurden 3 Friedenskirchen in Schlesien erbaut. Die Kirche zu Glauer stürzte aber wieder ein. Nach einm Wiederaufbau brannte sie erneut ab.
Friedenskirchen ? Zu den Beschlüssen des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 gehörte die Erlaubnis für die schlesischen Protestanten, drei Friedenskirchen zu bauen, nämlich in Glogau, Schweidnitz und Jauer.Allerdings musste eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllt werden: Steine und Ziegel waren als Baumaterial verboten, nur Holz, Lehm und Stroh durften verwendet werden. Ebenfalls nicht gestattet war, die Kirchen mit Türmen oder Glocken zu versehen. Als Standorte kamen nur Plätze außerhalb der Stadtmauern, aber in „Kanonenschussweite“ in Frage. Die Bauzeit durfte ein Jahr nicht überschreiten und die Baukosten hatte die Gemeinde zu tragen.
Es ist überaus beeindruckend, welche imposanten Bauwerke im Fachwerk erstellt werden können. Noch mehr ist man in den Bann gezogen, wenn man die Kirchen betritt. Übrigens, auch wenn hier im ehemaligen Schlesien schon lange kein Deutsch gesprochen wird, viele der Inschriften in den Kirchen sind in deutscher Sprache.
Einen Stellplatz für die Nacht finde ich im nahen Mietkow am See.
Nichts besonderes, in Polen ist Freistehen nicht erlaubt, aber am Seeufer finden sich zahlreiche Angler, die in ihren Wohnwagen ubernachten.
Angeln scheint ein Volkssport zu sein. Und alle kleideten sich im gleichen Modedesign – natoolive Kleidung mit Tarnmuster und Glatze.