Seit Riga sind ein paar Tage vergangen, ich mußte eine Auszeit nehmen. Die Hüfte hat geschmerzt und ich hatte mich erstmal an die Küste der Ostsee verkrochen und auf Genesung gehofft.

Südlich von Häädemeeste stand ich 2 Tage auf einem Waldparkplatz mit Blick aufs Meer, am dritten und letzten Tag auf dem Campingplatz Rannakodu. Kurzum, wunderschöne Plätze an der Ostsee mit faszinierenden Sonnenuntergängen.
Die Hüfte schmerzt nicht mehr und ich bin heute nach Viljandi gereist, eine charmante Stadt in der Mitte von Estland. Die Stadt ist von einer atemberaubenden Natur umgeben, mit malerischen Seen und grünen Hügeln. In Viljandi gibt es eine reiche Geschichte und Kultur zu entdecken. Ich habe die mittelalterliche Burg erkundet und die beeindruckende Aussicht genossen. Es war aber nur ein Zwischenstopp.

Weiter ging es nach Tartu , ebenso faszinierend wie lebendig. Hier ist eine der ältesten Universtäten von Estland und das Strassenbild ist geprägt von studentischem Leben.
Der erste Besuch galt dem Dom von Tartu. Tatsächlich befindet sich der Dom zu Tartu heute in Ruinen und ist ein historisches Relikt vergangener Zeiten. Die Überreste des Doms zeugen jedoch von seiner einstigen Pracht und vermitteln einen Eindruck von seiner architektonischen Bedeutung. Die verbleibenden Mauern und Säulen des Doms erheben sich majestätisch und lassen erahnen, wie beeindruckend das Bauwerk einst gewesen sein muss. Obwohl der Dom nicht mehr in seiner ursprünglichen Form existiert, strahlt er dennoch eine gewisse Erhabenheit aus. Umgeben von Grünflächen und einem ruhigen Ambiente bietet die Domruine ein einzigartiges Erlebnis.
Die Johanniskirche in Tartu ist ein bedeutendes religiöses Gebäude und ein architektonisches Juwel. Sie wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet und ist nach Johannes dem Täufer benannt. Die Kirche liegt inmitten der malerischen Altstadt von Tartu. Während der Sowjetzeit wurde die Kirche schwer beschädigt und als Lager und Werkstatt genutzt. Nach der Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit wurde sie jedoch liebevoll restauriert und wieder der religiösen Nutzung übergeben. Die Johanniskirche beeindruckt mit ihrer imposanten Fassade und ihren filigranen Details. Die hohen gewölbten Decken und die kunstvollen Verzierungen im Inneren schaffen heute eine erhabene Atmosphäre, die zum Gebet und zur Kontemplation einlädt. Die Kirche ist eines der bemerkenswertesten Zeugnisse der Backsteingotik in Nordeuropa. Ihre heute noch erhaltenen über 1000 Terrakotta-Figuren sind in der europäischen Kunstgeschichte einmalig.
Der Rathausplatz von Tartu ist ein belebter und charmanter Ort, der das Herz der Stadt bildet. Umgeben von historischen Gebäuden, gemütlichen Cafés und Geschäften bietet der Platz eine lebendige Atmosphäre und lädt Besucher zum Verweilen ein. Ein bemerkenswertes Merkmal des Rathausplatzes ist das schräge Kunstmuseum. Das schief stehende Gebäude ist eines der beliebten Fotomotive in Tartu. Das schräge Kunstmuseum beherbergt eine eindrucksvolle Sammlung zeitgenössischer Kunstwerke und Ausstellungen. Es ist ein Ort der Kreativität und Inspiration, der sowohl für Kunstliebhaber als auch für neugierige Besucher einen Besuch wert ist. Nichtzuletzt wird dieses Musuem wahrscheinlich der Mittelpunkt der Feierlichkeiten zur Kulturhauptstadt Europas in 2024 sein.