Heute geht es früh raus. Eine Strecke von 250 km liegt vor mir und ich werde am Tagesende 10 Minuten zum Termin sein.

Erster Besichtigungspunkt ist das Schloss Gödöllő, von den Ungarn auch liebevoll das Sissi Schloss genannt.
Es wurde im 18. Jahrhundert für den Grafen Antal Grassalkovich I. errichtet. Das alte Schloss der Grassalkovich’,
an dem die Königin im Jahr zuvor Interesse zeigte, wurde durch den ungarischen Staat erworben und als Krönungsgeschenk an den König und seine Frau übergeben.
Anlässlich der Krönung wurde das Schloss restauriert und umgebaut und der Park aufgeforstet.
Die damals neu geplante Bahnlinie wurde am Schloss vorbeigeführt und für die königliche Familie ein eigener Wartesalon eingerichtet.
Das Schloss wurde zu einem der bevorzugten Aufenthaltsorte Königin Sissi.

Nächste Station sind die Thermalquellen Sódomb. Anfang der Sechziger Jahre wurde hier Ölbohrungen durchgeführt, was man fand warmes Karstwasser.
Die Bohrlöcher ließen sich nicht verschliessen und seit der Zeit tritt das Wassser ungehindert das. Das im Wasser enthalte Kalium “fällt” an der Oberfläche zu Kalk aus.
Es bilden sich die Sinterbecken. Durch Betonbecken wurde ein wenig nachgeholfen und das Spiel der Natur nimmt beeindruckende Formen an.
Frühher waren die Becken öffentlich zugänglich. Seit ein Hotel- und Thermalbadkomplex unterhalb der Sinterterrassen errichtet wurde, ist der Zugang versprerrt.

Weiter geht’s nach Eger (zu deutsch Erlau). Ich war überrascht, eigentlich wollte ich die Burg besichtigen, doch die Stadt hat ein schöneres Bild wiedergegeben.
Bekannt ist Eger durch die Weinanbaugebiete und dem bekannten Rotwein Erlauer Stierblut. In der Stadt gibt es zahlreiche Weinstuben und teils unterirdische Weinkeller.
Das Stadtbild ist geprägt durch barocke Hausfassaden, ein Minarett aus der Zeit der osmanischen Herrschaft, und die mittelalterliche Burg.
Die Burg befindet sich derzeit in der Restauration und die meisten Orte der Burg sind nicht zugänglich. Ein Aufstieg lohnt sich allein wegen der Aussicht.
Und es ist die weltweit einzige Burganlage, die durch eine Bahnline durchquert wird. Hier wurde 1907 Festungsteile zurückgebaut, und die Gleise verlegt.

Ziel für heute war das Baradla-Domica-Höhlensystem im Aggteleki Nemzeti Nationalpark zu besuchen.
Leider kam ich erst 10 Minuten nach der letzten Führung dort an. Der nahegelege Campingplatz entschädigt für das Warten bis morgen früh.