Die Reise wird heute fortgesetzt entlang der marokkanischen Mittelmeerküste. Der Weg führt von El Jebha über Peñón de Vélez de la Gomera nach Al Hoceïma.
El Jebha ist eine kleine Hafenstadt im nördlichen Teil von Marokko. Der mediterrane Küstenort liegt am Rif Gebirge und wird von der Verkehrsverbindung zwischen dem nordwestlichen und dem nordöstlichen Teil von Marokko durchquert. Hier fand ich einen ruhigen Stellplatz am Strandboulvard. Neben dem Parkplatz befand sich zwar ein Fussballplatz auf dem Jugendliche trainierten. Ein Stromausfall über der Stadt löschte auch das Licht der Flutlichtanlage und ich hatte eine entspannten Abend in meinem Camper.
Die Fahrt am nächsten Morgen ging in Richtung Osten. Ziel ist Peñón de Vélez de la Gomera.
Peñón de Vélez de la Gomera (spanisch Peñón Felsblock) ist eine spanische Exklave an Marokkos Mittelmeerküste und gleichzeitig eine plaza de soberanía (amtliche deutsche Bezeichnung : Spanischer Hoheitsplatz in Nordafrika).
Die Anfahrt führt über eine Bergkette in Richtung Küste. Die letzten Meter führen durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Die neuen AT Reifen haben ihre erste, wenn auch einfache Bewährungsprobe.
Parken sollte man vor dem Dorf. Es scheint wie ausgestorben. Neben 2 kleinen geöffneten Läden gibt es noch eine Grenzpolizei, die von der marokkanischen Küste aus, den Angriff von der spanischen Landzunge verhinden sollte.
Die heutige Halbinsel war ursprünglich eine Insel bis 1934 durch Unwetter große Mengen Sand in den engen Kanal zwischen den Inseln und dem afrikanischen Kontinent gespült wurden. Seither ist der Peñón de Vélez de la Gomera eine Halbinsel und von Marokko durch die mit 85 Metern kürzeste Landgrenze der Erde getrennt.
Peñón de Vélez de la Gomera war zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Freibeutern besetzt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Insel mehrfach belagert, doch die Spanier konnten jeweils einen erneuten Verlust verhindern. Im 19. Jahrhundert hatte Peñón de Vélez de la Gomera die militärische Bedeutung eingebüßt, so dass Spanien zeitweilig die Sprengung des Felsens und der darauf befindlichen Anlagen erwog, diese Pläne aber nicht weiter verfolgte. Als Marokko im Jahre 1956 von Frankreich und Spanien in die staatliche Unabhängigkeit entlassen wurde, verblieb Peñón de Vélez de la Gomera im spanischen Königreich. Dies wurde damit begründet, dass der Felsen auch vorher nie zu Marokko gehört habe.
Ein wunderbarer Ort der Stille, wenn man am Strand sitzt, darf noch von Seeräubern geträumt werden.