Mittlerweile ist eine Woche seit meiner Ankunft in Marokko vergangen. Viel habe ich noch nicht gesehen, mit Doris & Jerry stand ich für die erste Nacht an einem wunderschönen See mit Bergen im Hintergrund, und zusammen hatten wir noch einen Spaziergang durch Chefchaouen unternommen. Das war’s aber auch schon. Wie auf einigen Reisen zuvor, habe ich mir eine Mandelentzündung eingefangen. Es war wieder mal der unvorsichtige Umgang mit der Klimaanlage bei gleichzeitigem Fahren mit offenem Fenster. Die Entzündung konnte ich nur mit Antibiotika erfolgreich bekämpfen.
Eine Woche nach Ankunft im geheimnisvollem Marokko kann ich meine Reise fortsetzen. In Chefchaouen suche ich als erstes eine Tankstelle. Die Auswahl ist nicht besonders groß. 35.000 Einwohner in Chefchaouen teilen sich zwei Tankstellen. Und ausgerechnet die von mir als erstes angefahrene Tankstelle hat keinen Diesel. So was ist mir auch noch nicht passiert.
Tank halbvoll ist die neue Reserve ! Das Tankstellennetz ist sehr grobmaschig und ich möchte zukünftig nicht durch das Netz fallen.
Erster Ausflugsort ist das Akchour Tal im Rif Gebirge.
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Einer der schönsten Wasserfälle Marokkos sind die Akchour Wasserfälle im Rif Gebirge. Die Wanderung durch das Tal führt entlang einer Serie von Wasserfällen und endet unterhalb der Gottesbrücke, einem riesigen Steinbogen.
Der Aufstieg zur Gottesbrücke ist eine Mischung aus halbwegs anspruchsvollen Klettern entlang der Wasserkaskaden während die Wanderung immer wieder durch kleine Cafés, die malerisch am Uferbereich liegen, unterbrochen wird. In den Cafés wird der bekannte Minztee und andere Erfrischungen angeboten. Wer hungrig ist, kann sich auch an eine Tajine wagen.
Nach den teils starken Regenfällen in den letzten beiden Tagen ist der Betrieb noch eingeschränkt. Die Mitarbeiter versuchen die Schäden der Überschwemmungen zu beseitigen.
Ohne Einkehr geht es das Tal aufwärts. Nach fast 2 Stunden Fußmarsch und elegantes Balanzieren über die Ufersteine, erreiche ich das Ziel, die Gottesbrücke. Eine wahrhaft, spektakuläre Naturbrücke, die weit oben das schmale Tal überspannt.
Auf dem Rückweg schmunzle ich über den Namen.
In Europa hätte man dieses Naturspektakel wohl eher Teufelsbrücke genannt ?!