Nach der Enttäuschung auf dem Koli entschloß ich mich, weiter nach Oulu zu fahren. Ich war nicht müde, also die Nacht durchfahren. Die Sonne geht nicht mehr unter und bei leichter Dämmerung fährt man endlose Kilometer durch einsame Wälder.
In der Kurve einer Abzweigung der Schreckmoment. Den Reifen des linken Hinterrads hat es zerfetzt. Glück im Unglück. Der schadhafte Reifen lag auf der Innenseite der Kurve, die Geschwindigkeit war niedrig und ich konnte gefahrlos halten.

Der Ersatzreifen war schnell montiert, lediglich die Stechmücken fielen über mich her und versuchten mich von der Arbeit abzuhalten. Kein Vergnügen, aber der Angriff der Mücken hat mich schneller arbeiten lassen.

Die Flanken des Ersatzreifen sind noch von der letzten Reise nach Armenien beschädigt. Der unter dem Boden des Crafter montierte Ersatzreifen hat beim Aufsetzen in unwegbarem Gelände doch arg gelitten. Ersatz für den Ersatz muß her !

Manchmal läuft es dann doch nicht so wie geplant. In Oulu regnet es in Strömen. Es ist das Mittsommer Wochenende, bereits am Freitag haben alle Werkstätten geschlossen. Es ist ein Risiko, doch kalkulierbar und ich fahre weiter nach Rovaniemi. Auch hier sind alle Werkstätten geschlossen, aber es regnet nicht mehr. So verbringe ich ein langes Wochenende in Rovaniemi, direkt am Polarkreis.
Montags zum Reifenhändler meines Vertrauens. 280 Euronen für einen Satz Reifen auf der Hinterachse und die Stimmung ist gerettet. Die Reise geht weiter.