Die Woiwodschaft Ermland-Masuren ist eine Verwaltungseinheit in Polen. Sie liegt im Nordosten des Landes und grenzt an die russische Oblast Kaliningrad, die Woiwodschaft Podlachien, die Woiwodschaft Masowien und die Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Es ist nicht ganz korrekt, aber sprechen wir nachfolgend einfach nur von den Masuren.
Die Masuren erstrecken sich über eine Fläche von rund 24.200 Quadratkilometern und hat eine vielfältige Landschaft. Die Region ist bekannt für ihre zahlreichen Seen, Wälder und Hügel. Die zwei größten Seen in den Masuren sind der Śniardwy (Spirdingsee) und der Mamry (Mauersee).

Ausgehend von Danzig ging es zur Marienburg. Während des Deutschen Kaiserreichs spielte die Burg unter der Regierung von Kaiser Wilhelm II. eine wichtige Rolle in der nationalen Identität. Die Ordensburg war eine der offiziellen Pfalzen des Kaisers.

Weiter zur nächsten Station. Die Burg Marienwerder war eine Ordensburg des Deutschen Ordens in der ehemals westpreußischen Stadt Marienwerder, heute Kwidzyn.
Beeindruckend der vorgelagerte Brunnenturm, welcher über eine Brücke mit der eigentlichen Burg verbunden ist. Allein hierfür lohnt die Anfahrt. Oder war das jetzt nur ein Entschuldigung dafür das ich wieder am geschlossenen Montag da war ?!


Wer in der Gegend ist, darf auch den Oberlandkanal nicht auslassen. Bei ihm handelt es sich um eine technische Meisterleistung des 19. Jahrhunderts. Er verbindet die Seen in den südlichen Masuren mit dem Frischen Haff und somit mit der Ostsee. Der Clou: Es handelt sich nicht um eine durchgehende Wasserstraße, sondern der Weg führt teilweise über Land, wo die Schiffe auf Schienen zur nächsten Wasserstelle weiterfahren. Heute wie damals ein beeindruckendes Schauspiel!
Als Besonderheit und heutige Touristenattraktion gelten die fünf Rollberge, auf denen die Schiffe zur Bewältigung des Höhenunterschieds von 99 Metern auf Schienenwagen über Land transportiert werden. Sie sind als Standseilbahnen ausgelegt, die von Wasserrädern angetrieben werden.

Das Ermland war früher ein eigener kleiner Staat, der von einem Fürstbischof regiert wurde. Unbestrittenes Machtzentrum war das heute etwas verschlafene Heilsberg, in dem die Fürstbischöfe ein wuchtiges Residenzschloss errichten ließen, in dem einst sogar Nikolaus Kopernikus zeitweise lebte. Vom alten Glanz der Stadt, die heute nur rund 16.000 Menschen leben, zeugen auch zahlreiche weitere Bauten vom alten Glanz der Stadt.
Zu den schönsten Orten von Heilsberg zählen eine prächtige Backsteinkirche, ein Tor, in dem noch Kanonenkugeln feststecken, die Napoleon auf die Stadt feuern ließ, eine Orangerie und vieles mehr. Zuletzt kam ein modernes Hotel hinzu, das teilweise in den Schlosskomplex integriert wurde und international mit Preisen überschüttet wurde.

Weiter nach Frauenburg. Von einem Dorf mit nur 2000 Einwohner sollte man normalerweise nicht allzu viel erwarten dürfen, aber hier steht mit dem Frauenburger Dom eine der bedeutendsten Kirchen des Landes.
Der Dom stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde von Kopernikus einst als letzter Winkel der Welt bezeichnet. Hier arbeitete er über Jahre hinweg und entwarf seine Theorien. Kein Wunder, dass man dem berühmtesten Bewohner der Stadt nicht nur ein Museum gewidmet hat, sondern ihn gleich auch im Dom beisetzte. Sein Grab wurde allerdings erst vor wenigen Jahren entdeckt und kommt heute ziemlich modern daher.

In Heiligelinde steht die vielleicht schönste Kirche Nordpolens, ein barockes Kleinod, das auf eine alte Legende zurückgeht. Einst soll im benachbarten Rastenburg ein Gefangener nach einer Marienerscheinung eine Jesusfigur geschnitzt haben, die so schön war, dass man ihn freiließ. Er hängte die Figur an eine Linde und in der Folge kam es zu zahlreichen Wundern. Nachdem man eine erste Kapelle errichtet hatte, ließen die Jesuiten die noch heute existierende Kirche errichten, die zum prächtigsten zählt, was das Land zu bieten hat.

Um mit dem Camper weiter nach Rößel zu fahren, braucht man viel Zeit und gute Reifen. Das abgelegene Städtchen will sich zunächst nicht so recht zeigen. Ist man aber erstmal angekommen, kann man hier aber eine sagenhaft schöne Altstadt erleben, deren Highlight ein altes Schloss ist. Hier sind mehrere Museen untergebracht, unter anderem ein Foltermuseum. Rößel war nämlich die letzte europäische Stadt, in der noch Hexen verbrannt wurden. Weniger grausam als in dem Museum geht es im Schlossturm zu. Von hier hat man eine tolle Sicht auf die Altstadt mit dem Rathaus und der Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Tief in den ostpreußischen Wäldern ließ Hitler eine monströse Bunkeranlage, die Wolfsschanze, errichten, die er während des Zweiten Weltkriegs fast drei Jahre lang bewohnte und von wo aus der Krieg im Osten koordiniert wurde. Die Dimensionen der Bunkerstadt sprengen beinahe die Vorstellungskraft, meterdicke Mauern und ein geheimer Flughafen sorgen für eine unheimliche Stimmung. Diese wird noch dadurch verstärkt, dass die Nazis bei ihrem Abzug weite Teile der Anlage sprengten und die Natur das Waldstück langsam zurückerobert.
Ein trauriger teil deutscher Geschichte, aber man sollte dennoch einen Besuch machen, um sich dieser Greueltaten, auch vor dem Hintergrund des Ukraine Kriegs, zu erinnern.