Nach dem Besuch von Rügen und Usedom geht es langsam Richtung Osten nach Polen. Vorab übernachte ich grenznah in dem kleinen Dorf Penkum. Keine Sehenswürdigkeiten, aber ein ruhiger Stellplatz direkt am Schlosssee. Es gibt keine Infrastruktur, doch parkt man am Hühner Park kostenfrei.
Am nächste Morgen folgt der Aufbruch nach Stettin über die Autobahn. An der Grenze der erste Kontakt mit Polen der besonderen Art. Fürs Parken in Stettin wollte ich zumindest ein paar Zloty in der Hand halten, also Geldwechseln hinter dem nicht mehr existierenden Schlagbaum.

Nachdem Geldwechsel wollte ich am liebsten wieder umdrehen und nach Hause. Selten wurde ich so unfreundlich empfangen. Ich am Tresen, auf deutsch, möchte mein Geld wechseln. Die Kassiererin schaut mich kurz an und widmet sich erst dem Sortieren ihrer Geldscheine. Zweiter Versuch, immer noch mit einem Lächeln, wird beantwortet mit einem uninteressierten, aber akkuratem Zurechtrücken der Banderolen auf den Geldscheinen genau auf Mitte. Ich warte. Alle Banderolen sind auf Mitte, die fast schon provokative Frage, ob ich Euro in Zloty wechseln möchte, beantworte ich immer noch mit einem Lächeln. Hat die Kassiererin allerdings nicht gesehen, weil sie mich nicht anschauen wollte. Ein letzter Versuch der Verständigung zwischen Völkern, bestand in der Frage, ob sie mir den 20 Zloty Schein in Münzen wechseln könnte. Erster Blickkontakt. Keine Antwort, aber ich habe aus ihrem Augen lesen können, das ich ihr Sympathielimit vollens überschritten habe.

Nicht alle Polen sind gleich. Am ersten Parkautomaten wartete ich geduldig hinter einem älteren Polen, der Probleme mit der elektronischen Parkuhr hatte. Nachdem er seine Versuche abbrach, zog ich schnell mein Ticket. Wir kamen schnell ins Gespräch, ich half ihm sein Ticket zu ziehen. Der erste freundliche Pole.

Stettin bietet einen faszinierenden Stadtrundgang mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Ich beginne meine Tour mit einem Besuch des imposanten Schloss der Pommerschen Herzöge, das auf einer Insel in der Oder liegt. Es ist ein Beispiel für die norddeutsche Renaissancearchitektur und beherbergt heute das Pommersche Landesmuseum, ein Kino und diverse Konzert- und Ausstellungssäale.
Mein Spaziergang führt entlang der Hakenterrasse, die einen atemberaubenden Blick auf den Hafen und die Oder bietet. Die Terrasse wurde im 19. Jahrhundert angelegt und ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Oberhalb der Hakenterrasse findet sich auch das Nationalmuseum von Stettin.
Darauf besuche ich die beeindruckende gotische Kathedrale Sankt Jakob, die über Jahrhunderte hinweg erbaut wurde. Ihre Türme dominieren die Stettiner Skyline, und im Inneren findet man kunstvolle Fresken und Grabmäler.
Weiter zum alten rathaus. Außen gefällt es mit einem filigranen Ziergiebel von 1450, innen führt ein Museum in die Stadtgeschichte ein.
Meinen Rundgang beende mit einem Besuch an der Philharmonie, einem modernen architektonischen Meisterwerk.