Merkregel : Wer extra früh aufsteht um auszureisen, wird mit Schlange stehen bestraft !
Das hatte ich nicht erwartet. Der Grenzübertritt von Georgien in die Türkei kostete mich fast 3 Stunden meiner wertvollen Reisezeit.
Das Prozedere war das Übliche, ReisePass, FahrzeugPapiere und auf georgischer Seite noch die Kontrolle der FahrzeugVersicherung. Dazu noch die Kontrolle der Fahrzeuge. Nichts ungewöhnliches, aber alles braucht seine Zeit. Im Camper bin ich gut ausgestattet, gelegentlich einen Kaffee, nebenher ein wenig YouTube Videos gucken oder wenn es zu langweilig wird, auch ein Video produzieren.
Aufregung kam erst in Spiel, als sich zwischen georgischer und türkischer Grenze die 4 Fahrbahnen auf ein reduzierten. Bei zwei Fahrbahnen funktioniert hier das Reißverschluss Verfahren nur halbwegs. Ab 3 Fahrbahnen herrschen hier fast kriegsähnliche Zustände. Unterschiedliche Nationen treffen aufeinander und nicht selten wird der Streit noch nach der Grenze verbal fortgesetzt.
Mein Ziel für heute ist Ani, eine zerstörte mittelalterliche armenische Stadt, die sich heute in der türkischen Provinz Kars direkt an der geschlossenen Grenze zu Armenien befindet.
Nach dem GrenzDesaster liegen noch 5 bis 6 Stunden Fahrt vor mir. Entlang der georgischen Grenze geht es ostwärts. Aus der Bergwelt geht es hinauf in eine Steppenlandschaft. Pässe mit über 2300 m werden überquert. Die türkischen Strassen sind ausgezeichnet.
Die georgischen Schlaglöcher vermisse ich nicht.
Es geht zügig voran, kaum Verkehr, gleite ich den Großteil der Fahrt durch das Hochland. Die Landschaft ähnelt der von Armenien.
In Kars noch die Vorräte aufgefrischt. Das Angebot im Supermarkt ist hier deutlich vielseitiger. Mangelwirtschaft ade.
Pünktlich zum AlmAbtrieb komme ich in Ani an.
Interessant zu beobachten, wie die Herde sich über die Dorfstrasse drängt, und die einzelnen Rinder in ihre Höfe abzweigen.
Mein Hof ist leider ganz hinten, der Letzte. Aber auch diese Wartezeit überstehe ich mit einem Lächeln.
Erstmal angekommen, wird gekocht.
Ani könnte ich noch schnell besuchen, spare mir das Highlight aber für morgen auf.
Am späten Abend, ich stehe allein vor dem Besucher Parkplatz von Ani, kommt noch etwas Spannung auf.
Ein Fahrzeug vom türkischen Militär, Typ Eyder Yalcin, fährt vor. Das PressePhoto des Herstellers NUROL steht für die Präsenz dieses Fahrzeugs.
Die Soldaten sichern die türkische Grenze zu Armenien. Nach 2 Stunden ziehen sie zum nächsten Kontrollpunkt, und ich übernehme allein die Bewachung des Parkplatz.
passend zur Ausreise die apokalyptische Musik. “Das Lied vom Tod” wäre auch noch ok gewesen 😉
Sehr geehrter Herr Matthau,
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