Nach einem Tag der Ruhe geht es heute weiter in den Süden von Armenien.
Im kleinen Konvoi starten wir in Goght. Erste Station ist das Kloster Geghard, ein in einem Canyon gelegenes, malerisches Kloster aus dem Mittelalter, das teilweise in den Fels gehauen wurde.

Heute treibt uns das Fahrfieber, Kilometer schrubben, zum Glück sind die Strassen in einem sehr guten Zustand, aber schneller als mit 80 km/h kommen wir nicht voran. Mit durchschnittlich 60 km/h geht es weiter zum ersten Hightlight des Tages. Ich lass erstmal die Bilder sprechen …

Das Kloster Chor Virap vor der traumhaften Kulisse des Ararat. Es ist schwer zu beschreiben, man steht vor dem Berg und es bleibt einem die Luft weg. Über 5000 m geballte Kraft … WUMS. Kein Wunder das sich Türken und Armenier um diesen Berg gestritten haben.

Heute ist Sonntag, und in der Kirche fand ein Gottesdienst statt. Unvergesslich bleibt der Blick des ältesten Ministranten während der Eucharistiefeier.
Selbst Stunden nach dem Gottesdienst, allein beim Betrachten des Photos läuft mir noch der Schauer den Rücken hinunter.

Weiter zum nächsten Highlight. Doch vorher muss ich noch Tanken. Je weiter wir in den Süden vordringen, um so geringer wird die Tankstellendichte. Endlich eine Tankstellen, doch Kreditkarten werden nicht aktzeptiert. Mir wird es ein wenig mulmig. Irgendwann nach 20 – 30 km finden wir eine Tankstelle.
Weiter zum Kloster Norawank

Durch herrliche Berglandschaften zieht sich der Weg zum Kloster.
Kurz vor dem Kloster kommt der Verkehr ins Stocken. Die frisch geteerte Strasse ist nun eine Schotterpiste, die Fahrbahnbreite wird durch Kieshaufen zusätzlich eingeschränkt, Polizisten versuchen den Verkehr zu regeln, aber ab jetzt gilt nur mehr das Gesetz des Stärkeren. Polizisten haben hier wenig zu sagen, die Hupe ist das Instrument der Macht.
Der Drang des Armenier jede frei Lücke zu füllen, egal ob es Sinn macht oder nicht, erschwert den Aufstieg zum Kloster.

Weiter geht es … unsere Fahrt führt durch herrliche Berglandschaften. plötzlich kommt uns ein Trupp russischer Militärfahrzeuge entgegen.
Und es ist nicht nur ein Fahrzeug, es ist ein Konvoi von 30 – 40 schweren Fahrzeugen, kein Kriegsgerät, aber viele Soldaten in den Transportern.
Bergkarabach ist noch weit weg.
Ein seltsames Gefühl überkommt mich,
was machen die Russen in Armenien ?


Am Spandarian Reservoir finden wir unseren Stellplatz für diese Nacht.
Der Grosse stellt sich in den Wind und der Kleine schlupft sich lee-seitg an …

Doch noch ein wenig nachdenklich.
Liest man über den Bergkarabach Konflikt nach, fühlt man sich auf der sichern Seite. Schau ich auf die Landkarte, sehe ich das Spandarian Reservoir in Armenien zwischen den Grenzen zu Aserbaidschan.
Nach Westen sind es ca. 10 km,
nach Osten sind es maximal 15 km.

Ich verlass mich mal auf die Russen,
und hoffe das die zumindest hier alles im Griff haben.