Meine letzte Fährfahrt mit Fahrzeug ist schon 30 Jahre her, damals ging es von Travemünde nach Finnland.
Ein wenig aufgeregt war ich schon, wie läuft das ab. Im Internet war alles beschrieben, Voucher in Ticket beim Hafenagenten tauschen, und ab aufs Schiff.
So einfach ist es dann doch nicht.
Die Adresse des Hafenagenten ist in der Stadt Patras und nicht am Hafen, macht für mich keinen Sinn, aber der Beschreibung glaubend fahr ich da mal hin. Nichts leichter als einen Parkplatz in der überfüllten Stadt zu finden. Meine Gefühle behalte ich jetzt für mich, als mich der Hafenagent in den Hafen schickt.
Im Hafen ist es von der Abfolge recht einfach, aber Beschilderungen würden manches vereinfachen.
Ich hab genügend zeitlichen Buffer eingebaut, und werde jetzt Wartezeit in der Mittagshitze belohnt. Meinem Hintermann in der Schlange geb ich noch Bescheid, das er mich sanft wecken möchte, denn ich lege mich jetzt erstmal aufs Ohr.
Mittagsschlaf, denn I hob Zeit. Übrigens die 60 war nicht dem Alter des Fahrers geschuldet, sondern der realen Geschwindigkeit des Campers.
Bereits an der Rampe zum Schiff verfiel das Fahrzeug in SchnappAtmung.
Endlich an Deck, konnte ich mir dann noch einen Platz für mein Feldbett sichern. Einzelkabine war mir zu teuer, Camping an Bord ( also unten im Frachtraum im eigenen Fahrzeug ) ist gemessen am Preis auch nicht erstrebenswert.
Also Feldbett aufgeschlagen und die Nacht wenigstens halbwegs geschlafen. Das Bett war einigermassen komfortabel, aber der Sturm ließ das Schiff in den Wellen taumeln. Ich bin nicht anfällig für Seekrankheit, aber einen tiefen Schlaf finde ich bei Sturm auch nicht.
Zumindest bin ich trocken in Bari angekommen, was ich von meinem Camper nicht behaupten kann. Es müssen in der Sturmnacht etliche Wellen über den Camper gebrochen sein, zumindest die Salzschicht auf dem Fahrzeug ist recht dick.