Aveiro ist eine mittelgroße Stadt mit rund 55.000 Einwohnern, die um ihren blühenden Hafen herum gewachsen ist. Aveiro wurde in der Römerzeit gegründet und war ursprünglich als Aviarium bekannt, was Versammlungsort oder ein Schutzgebiet für Vögel bedeutet.
Die wichtige Industrie der Stadt befand sich rund um die flachen Lagunen, die Aveiro vom Atlantik trennen. Hier entstanden riesige Salinen und eine Salzindustrie wuchs, die bis heute existiert, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß. Zumindest brachten diese Salinen Reichtum in die Stadt, was sich in den wunderschönen Fassaden am Kanal zeigt.
Eine weitere Industrie rund um die Lagune ist die Algenernte, deren Produkte als natürlicher Dünger verwendet werden.

Während ein Großteil der Außenbezirke von Aveiro industriell sind, ist das alte Stadtzentrum einen Besuch wert. Die Stadt, die als das Venedig Portugals bezeichnet wird, hat sowohl Kanäle als auch gondelähnliche Boote, wenn auch mit etwas dürftigen Verbindungen. Die Boote sind als Barcos Moliceiros bekannt und sind eigentlich die traditionellen Boote mit flachem Boden, die zum Sammeln von Algen aus der Lagune verwendet werden.
Beim Spaziergang am Kanal fallen die Jugendstil Fassaden ins Auge. Diese verführerische Architektur findet sich in einigen Gebäuden, die einen Besuch wert sind – zumindest von außen betrachtet. Abgesehen davon gibt es auch ein Museum, das diesen wunderbaren Stil feiert – das Museum des Art Noveau. Hätte ich mich besser vorbereitet, wäre ich ins Museum. So hab ich es erst später im Reiseführer entdeckt, Pech.
Dafür gab es andere Dinge zu entdecken, die nicht im Reiseführer erwähnt wurden, beispielsweise die zahllosen Brücken, die mit Freundschaftsbändern geschmückt sind.