Der Moment, in dem der Blutdruck steigt, die wüstesten Gedanken durchs Gehirn rasen, jede Ecke im Camper auch ein drittes Mal durchsucht wird … ich finde mein Handy nicht mehr !
Alle Ausreden helfen da nicht, das neue iPhone 14 wollte ich mir nach der Reise kaufen, aber im Jetzt fühle ich die Abhängigkeit, das ausgesetzt sein vom AllesKönner & AllesWisser. Nach 1-2 Stunden intensiver Suche gebe ich auf, finde mich mit der Situation ab, will erstmal abwarten, und nicht gleich in den nächsten AppleStore stürzen ( gibt es hier ehe nicht, zumindest laut den ApfelSeiten findet sich der nächste Store erst wieder in Italien ).

Ich setze meine Reise ohne GoogleMapsNavigation und ohne Camera fort. Auf die Camera könnte ich verzichten, seit Beginn der Reise lagert die SpiegelReflexCamera in der CamperGarage. Mir ist aber nicht nach Schleppen zumute. Mit der Naviagtion ist das schon schwieriger, ich will nach Mystra griechisch Μυστράς , kann man sich merken, fängt mit M an, es darf eben keine anderes Dorf mit M dazwischenliegen. Im Übrigen weisen die Schilder in Griechenland bereits 20 – 30 km vor dem Ziel auf die historischen Sehenswürdigkeiten hin, das erleichtert die Zielsuche.

Gleich vorweg, trotz erfolgreicher manueller Navigation mit Karten aus dem Reiseführer, der Verlust des Handy bleibt in den GehirnWindungen. Sich auf die Sehenswürdigkeiten einzulassen, fällt mir schwer.

Schon Dichterfürst Goetehe war von Mystra fasziniert. Ohne die heutige Geisterstadt jemals gesehen zu haben, siedelte er in ihr eine Szene des Faust an. Der Glanz der Stadt brachte ihr den Beinamen Florenz des Osten ein. Besucht hab ich Unterstadt, Oberstadt, den Despotenpalast, und vieles mehr … doch den Glanz der Stadt hab ich nicht gesehen. Es fehlt die CameraLinse für den Durchblick. Soll ich mir das iPhone 14 oder gleich das iPhone 14 Pro Max kaufen ?

Nächste Station Sparta, griechisch Σπάρτη, vom grossen, siegreichen Rivalen Athens im Peloponnesischen Krieg ist nicht viel übrig gebleiben, ausser einem Museum. Nichts erinnert an die spartansiche Lebensweise des männlich-militärische geprägten Staats. Blutsuppe wurde geschlürft, unerwünschte weibliche Banys vom Fels geworfen, ihr ganzes Leben war dem Krieg und der Wehrhaftigkeit gewidmet.

Die Spartaner sind zwar heute friedlich, aber ich verlasse den Ort in Richtung Süden auf der Suche nach einem Campingplatz. Ohne GoogleRezessionen fällt die Wahl einfacher aus, keine stundenlanges Lesen, losfahren, kurze SichtKontrolle, entscheiden. Das Bauchgefühl sagt mir das ich in Thines Camping einen guten Stellplatz gefunden hab.