Von Aït-Ben-Haddou ging es über Foum Zguid nach Tata. Die Reise erstreckte sich über mehrere Tage, alles recht entspannt. So entspannt, das ich vergaß, Photos zu schießen. Ein paar Eindrücke konnte ich dennoch im Archive finden und fasse die Eindrücke in einem Blog zusammen.


Ich zitiere den Stefan Loose Reiseführer …

In Foum Zguid fühlt man sich am Ende des Welt – einem extrem sympatischen Ende der Welt. Es ist die erste Station, wenn man aus der Wüste kommt, oder die letzte, bevor das Wüstenabentuer beginnt. Hier treffen sich Globetrotter und Nomaden, Wüstenwanderer und Offroadfahrer. Das Militär ist hier sehr gut vertreten und gibt dem Besucher das Gefühl, bewacht und beschützt zu sein.

In Foum Zguid gibt es nicht viel zu sehen, ein paar Teestuben, ein Restaurant, in dem Informationen ausgetauscht werden. Und da ist noch der Campingplatz von Rachid.
Ich hatte es mir auf dem leeren Platz in einer schattigen Ecke gemütlich gemacht, lag garade im Camper, bereit für den Mittagsschlaf. Plötzlich klopfte es an die Aussenwand des Camper. Vor der Tür stand Klaus. Wir hatten uns in den Dünen von Merzouga kennengelernt. Damals war er noch mit Frau und Tochter unterwegs. Zwischenzeitlich hat er die Frauen nach Agadir an den Flughafen gebracht und seinen Anhänger mit dem Motorrad abgeholt. Was für ein Wiedersehen, die Freude war riesig. Bereits in Merzouga hatten wir uns gut verstanden, und sofort hatte ich beschlossen einen Tag länger zu bleiben. Am Abend servierte uns Rachid eine leckere Tajine und dazu noch ein paar Kostbarkeiten aus seiner Kühltruhe.



Erst am nächsten Tag ging es weiter nach Tata. Klaus wollte nochmal in Richtung Erg Chebbi und mit seinem Motorrad durch die Wüstendünen rasen. Mein Weg führt in die entgegengesetzte Richtung.
Auf halbem Weg zwischen Tata und Foum Zguid liegt das Dorf Tissint friedlich in einem majestätischen Palmenhain am Tor zur Sahara. Wasserlöcher und Grünflächen auf der einen Seite, Sanddünen und Wüstenplateaus auf der anderen Seite – die Landschaft hier ist einer Science-Fiction-Kulisse würdig!


Tata mit seinen rund 17000 Einwohnern ist die größte der Bani Oasen und damit auch die größte Oase zwischen Atlantik und Sahara. Die Oase umfasst ca. 30 Dörfer, wobei die Stadt Tata erst in den 80er Jahren als Verwaltungszentrum für all diese Dörfer entstand. Es ist eine typische Wüstenstadt mit einem netten Zentrum und wunderschönen Ladenarkaden entlang der Hauptstrasse. Die Menschen leben im Rhythmus der Sahara – das spürt man, wohin man kommt.
Hier wie in der ganzen Region leben vor allem Berber, doch hin und wieder sieht man auch schwarze Menschen, Haratin, Nachfahren der ehemaligen Sklaven, die sich in den Oasen einen gewissen Wohlstand erarbeitet haben.
Tata ist sowas wie der Dreh- und Angelpunkt des Südens, denn hier kreuzen sich die wichtigsten Strassen, sodass einige Hotels und ein Campingplatz entstand. Auffallend, auf diesem Campingplatz habe ich sehr viele Mitreisende wieder getroffen.
Aber die Oase ist nicht nur geschäftstüchtig, sie bezaubert auch mit einer großartigen Umgebung, herrlichen Felsformationen, malerischen Oasen und Lehmdörfern, so weit das Auge reicht.