Die 2 tägige Etappe führt mich durch den Jbel Sarhro (auch Jbel Saghro oder Djebel Saghro). Dieser Gebirgszug wird nördlich vom Hohen Atlas und südlich vom Saharavorland begrenzt. Westlich stößt der Jbel Sarhro auf die Gebirgskette des Antiatlas; östlich läuft er etwas länger aus, um noch in Marokko kurz vor der Grenze nach Algerien auf die Gebirgskette des Saharaatlas zu treffen. Sein höchster Gipfel ist der Jbel Amalou n’Mansour mit 2712 m. Im Gebiet des Jbel Sarhro gibt es auch mehrere Passstraßen, darunter der 2283 m hohe Tizi n’Tazazert.
Es gibt in der Region des Jbel Sarhro keine Städte oder größere Ortschaften; selbst kleinere Dörfer sind rar gesät, da die Nähe zur Sahara siedlungsunfreundliche Bedingungen schafft und das Gebiet wegen des Einschlusses durch die nördlicheren Gebirgsketten schwer zugänglich ist.

Einzig wo Wasser in Form von Oasen oder den nur manchmal wasserführenden Wüstenflüssen, den Wadis (oueds), vorkommt, haben sich Berber vom kriegerischen Stamm der Aït Atta, die sich im Jahre 1933 mit allen Mitteln, jedoch letztlich erfolglos, gegen die Kolonialherrschaft der Franzosen zur Wehr setzten, dauerhaft niedergelassen.


Und was führt einen in diese unwirkliche Gegend? Ich war auf der Suche nach Bab N’Ali, ein geologisches Juwel des Jbel Sarhro. Dieser unglaubliche Felsen, besser Felsnadeln, der den Boden in immensen Vorsprüngen überfliegt, gipfelt auf 1.580 Metern.
Doch Vorsicht bei der Suche !
Tante Erna von Google hat mich trotz richtiger Schreibweise zu dem Restaurant Bab N Ali geführt.

Leider 30 km entfernt und bei weitem nicht so einladend wir die echten Felsnadeln.
Eigentlich muß ich dankbar sein für den Umweg. Durch die längere Strecke mußte ich eine Übernachtung einplanen.


Hoch oben auf dem Tizi n’Tazazert werde ich übernachten. Der Tizi n’Tazazert ist ein 2283 m hoher Gebirgspass im Bergmassiv des Jbel Sarhro. Oben am Pass von Norden kommend, liegt linker Hand eine große ebene Fläche mit sensationellem Rundblick. Hier oben bin ich ganz allein, und darf einen der schönsten Sonnenuntergänge erleben.



Nach dem Sonnenuntergang läßt sich gut schlafen und am nächsten Morgen geht es vom Paß hinter zu den Felsnadeln. Wer die restlichen Bilder vom Teilabschnitt betrachtet, kann nachvollziehen, das diese bizarren Felsnadeln in der Landschaft fast untergehen. Man müßte sich die Felsformation erwandern, doch mich zieht es weiter.


Es zieht mich weiter durch grandiose bergige Landschaftskulissen. Teilweise wirken diese landschaften wie pittoreske Sandburgen in Fels gehauen und leuchten orientalisch rot und gelb, und dann wieder in einem angsteinflössendem schwarz.
Mein Ziel ist dieses eine Schild in Zagora, der Wegweiser für die Karawanen nach Timbuktu in Mali.